Das MRT – alle Fragen einfach erklärt
Die Funktionsweise und das wichtigste Zusammengefasst können sie hier rasch und aktuell in Erfahrung bringen. Das MRT ist aus der Diagnostik der Gegenwart absolut nicht mehr hinfort zu denken. Unterstützt von speziell ausgebildetem Fachpersonal erreichen wir mehr als zufrieden stellende Resultate.
Doch was ist überhaupt ein MRT?
Die Kernspintomographie bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine Untersuchungs-methode die ohne Anwendung von Röngtenstrahlen oder radioaktiver Substanzen Schnittbilder des menschlichen Körpers erstellt. Zur Bilderzeugung werden übliche Radiowellen (ähnlicher Frequenzbereich wie bei Radiosendern) verwendet, während der Körper im Zentrum eines Magnetfeldes liegt. Die Informationssignale werden von hochempfindlichen Antennen empfangen, die möglichst nahe am Körper platziert werden. Ein Computer verarbeitet die Signale zu Bildern.
Noch Fragen? Wir haben die uns am meisten gestellten Fragen zusammengefasst und kurz beantwortet.
Was ist Kontrastmittel?
Definition: Es sind bestimmte paramagnetische Substanzen die kleine lokale Magnetfelder besitzen, die eine Änderung der Signalintensität bewirken, d. h. es ist nicht radioaktiv, also ohne jegliche Strahlung. Bereits unter normalen Bedingungen sind paramagnetische Substanzen im Körper vorhanden z. B. Abbauprodukte von Hämoglobin. Die paramagnetische Substanz Gadulinium wird als MRT-KM eingesetzt. Chemisch handelt es sich hierbei um eine seltene Erde.
Was bedeutet Kontrastmittel für mich?
In bereits operierten Regionen, ist die Gabe von Kontrastmittel nötig, um vernarbtes Gewebe durch die Operation besser von normalen Gewebe unterscheiden zu können bzw. zur Differenzierung zwischen erneuten Bandscheibenvorfall und Narbengewebe.
Wie lange Dauert eine MRT-Untersuchung?
Die Untersuchungszeiten belaufen sich in der Regel auf 25 – 40 Minuten pro Region.
Warum dürfen Patienten mit Herzschrittmacher nicht ins Kernspin?
Der Herzschrittmacher, ist ein Batterie betriebenes Gerät, er dient als elektronischer Impulsgeber zur Elektrostimulation des Herzmuskels, d. h. wenn keine natürliche Erregung des Herzmuskels mehr stattfindet, wird ein künstlicher Reizimpuls angefordert. Durch die enorm hohe Magnetfeldstärke einer Kernspin-Anlage ist die Gefahr sehr hoch, dass die Batterie schon bei betreten des MRT-Raumes seine Funktion einstellt und dadurch kein Reizimpuls mehr möglich ist. Daher dürfen Patienten mit Herzschrittmacher nicht in die nähe von Kernspintomographen.
Kann ich mit Metall ins Kernspin?
Generell muss vorher abgeklärt werden, um welche Art von Metall es sich handelt.
Bei Implantaten wie künstlichen Gelenksersatz (Prothesen), Stents, Bypass, chirurgischen Clips und Schrauben wird in der Regel Titan verwendet. Titan ist ein antimagnetisches Edelmetall, dass bei einer kernspintomographischen Untersuchung zu einem lokalen Erwärmung führen kann, Verletzungen werden jedoch ausgeschlossen. Ferromagnetische Implantate oder Materialien können sich im Körper verschieben oder drehen. Dadurch können beträchtliche innere Verletzungen hervorgerufen werden. Wenn von Seite der Ärzten aus keine vollständige Unbedenklichkeit der Untersuchung gewährleistet werden kann, müssen aus Sicherheitsgründen die Untersuchung abgelehnt werden.
Körperschmuck wie z.B. Ketten, Piercings, Ringe usw. müssen vor der Untersuchung abgelegt werden, da die Metallzusammensetzung oft nicht bekannt ist und man davon ausgehen muss, dass das Metall Ferromagnetisch ist. Es kann dazu führen, das sich während einer Untersuchung feine Metallpartikel lösen oder sich der Schmuck vollständig löst und durch die Magnetfeldstärke projektilartig beschleunigt wird, das Verletzungen hervorrufen kann.
Ist eine MRT-Untersuchung bei einer Schwangerschaft schädlich?
Die Unbedenklichkeit einer MRT-Untersuchung bei Schwangeren ist bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Daher lehnen viele die Untersuchung ab, um die Schwangerschaft nicht zu beeinträchtigen bzw. zu gefährden.
Was ist mit Checkkarten, Kreditkarten, Parktickets, Uhren, Handys und Hörgeräte?
Bei Betreten des MRT-Raumes muss davon ausgegangen werden, dass Magnetkarten jeglicher Art gelöscht werden und der Magnet an Uhren, Handys und Hörgeräte schlimmstenfalls einen irreparablen Schaden anrichtet.
Warum ist es im MRT so laut?
Das laute Klopfgeräusch während der Untersuchung wird von den so genannten Gradientenspulen verursacht. Diese werden eingesetzt, um das Magnetfeld durch Erzeugung zusätzlicher linearer elektromagnetischer Felder gezielt zu verändern, durch sie wird eine Schichtauswahl (koronar, sagital, transversal) und eine räumliche Info erst möglich, diese Spulen stoßen bei einer MRT-Untersuchung gegen ihre Halterung und verursachen dabei das laute Geräusch. Die Lautstärke während der Untersuchung beträgt dabei ca. 102 dB.
Welche Möglichkeiten gibt es gegen die Platzangst?
Es wurden schon viele Untersuchungen mit Patienten die an Platzangst leiden durchgeführt, wobei keinerlei Medikamente verabreicht werden mussten, alleine wegen der vollständigen Ausleuchtung der Röhre die durch ein großes Fenster und einer speziellen Beleuchtung zustande kommt, dass den Patienten schon sehr viel Angst nimmt. Sollte die Platzangst dennoch größer sein, werden von unserer Seite aus Beruhigungstropfen verabreicht. Der beste Tipp jedoch ist, die Augen während der ganzen Untersuchung geschlossen zu halten und nicht zu öffnen, da dadurch die Enge der Röhre stark vermindert wahrgenommen wird.
Warum entsteht ein Wärmegefühl im MRT?
Der Mensch besteht überwiegend aus Wasserstoffatomen, durch die Einstrahlung von Magnetwellen in den Körper werden die Wasserstoffatome angeregt, das nach kurzer Zeit zu einer Erwärmung des Körpers oder sogar zu einem Hitzegefühl führt. Dieses ist jedoch in keinster Weise schädlich und klingt nach der Untersuchung schnell wieder ab.
Kann man mehrmals hintereinander ins MRT?
Viele Patienten die in die Sprechstunde kommen, haben kurze Zeit vorher extra MRT-Bilder anfertigen lassen, in vielen Fällen ist jedoch die Bildqualität so dürftig, dass keine klare Diagnose gestellt werden kann, deswegen werden in vielen Praxen neue MRT-Bilder angefertigt. Der Vorteil einer MRT-Untersuchung zu einer CT-Untersuchung ist, dass die Kernspintomographie ohne jegliche schädliche Strahlung zur Bilderzeugung führt, deswegen ist aus medizinischer Sicht kein Anlass zur Sorge gegeben.
Warum ist ein ständiges „Zisch-Geräusch“ vor und nach der Untersuchung zu hören?
Die Kernspin-Anlage verfügt über einen supraleitenden Magneten, d. h. der Magnet benötigt elektrische Energie und verfügt über einen speziellen Stromleiter, der auf supraleitende Temperaturen gekühlt werden muss (-269° C). Bei dieser Temperatur verliert dieses stromführende Material seinen elektrischen Widerstand, es entsteht ein konstantes Magnetfeld. Gekühlt wird dieser Magnet durch flüssiges Helium, dass mit Hilfe einer Heliumpumpe konstant unter Vakuum dem Magneten zugeführt wird, dabei entsteht dieses zischende Geräusch.
Was ist bei Tattowierungen und Make-up bzw. permanent Make-up zu beachten?
In einigen Fällen sind in den Farben Anteile von Metall enthalten, dies kann bei einer MRT-Untersuchung zu Erwärmungen bis hin zu Rötungen führen, es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass leichte Verbrennungen entstehen. Es hängt jedoch stark davon ab, ob sich das Tattoo oder das Make-up im Untersuchungsbereich befindet oder nicht. Außerhalb des Untersuchungsbereiches sind die Risiken gering.
Wer bedient eigentlich eine MRT-Anlage?
Der Kernspintomograph wird ausschließlich von einer speziell ausgebildeten Fachkraft bedient.
Warum sind MRT-Aufnahmen im Gegensatz zu CT-Aufnahmen für eine Diagnoseerhebung der Wirbelsäule wenn es um einen Bandscheibenvorfall oder einer Stenose geht besser geeignet?
Anhand von CT-Aufnahmen können an der Wirbelsäule Strukturveränderungen wie z. B. Wirbelkörperbrüche oder Splitterungen sehr gut festgestellt werden, jedoch die Beurteilung der Weichteile, wie Bandscheibengewebe und mögliche Einengungen des Spinalkanals kann nur mäßig beurteilt werden. Die MRT-Untersuchung ist dadurch der CT-Untersuchung weit überlegen, sie kann aufgrund ihrer hohen Kontrastauflösung und Darstellung kleiner anatomischer Strukturen das viele Hinweise auf Gewebezustand und Gewebeart gibt schon minimale Engstellen des Spinalkanals darstellen und somit eine exakte Diagnose erzielen.
Warum darf man sich während der Untersuchung nicht bewegen?
Schon minimale Bewegungen können zu so genannten Bewegungsartefakten führen, dass sich als Verschleierungen und Verrauschungen des Bildes darstellt, die Beurteilung der Bilder wird dadurch erschwert. Da die MRT-Anlage während der ganzen Untersuchung Impulse abgibt und dadurch Signale vom Körper empfängt, werden die Signale gesammelt und so zu einem Bild verarbeitet. Jedes Signal kommt von einer bestimmten Körperpunkt, bei einer Bewegung wird das Signal verfälscht und somit die Lage des Signals verändert, dadurch werden Bilder „verwackelt“ dargestellt.
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